Histaminintoleranz – wenn der Botenstoff aus dem Takt gerät
Wie Histamin Ihren Zyklus, PMS und die Wechseljahre beeinflussen kann
Viele Frauen kennen es: zyklische Beschwerden wie Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen, starke & schmerzende Periodenblutungen oder Hitzewallungen in den Wechseljahren.
Was oft nicht bekannt ist: Hinter all dem kann auch Histamin stecken – ein körpereigener Botenstoff, der bei manchen Menschen aus dem Gleichgewicht geraten kann.
In diesem Beitrag erfahren Sie, wie eine Histaminintoleranz sich äußern kann, warum gerade Frauen besonders betroffen sind – und welche Auswirkungen auf den weiblichen Hormonhaushalt bestehen können.
Was ist eigentlich Histamin?
Histamin ist ein körpereigener Botenstoff, den der Körper durch die enzymatische Umwandlung der Aminosäure Histidin selbst bildet. Histamin ist keinesfalls negativ zu bewerten – ganz im Gegenteil: der Botenstoff ist für viele wichtige Funktionen im Körper mit verantwortlich.
So steuert er u.a. die Immunabwehr, ist an der Bildung von Magensäure beteiligt und hilft unsere Verdauung zu regulieren. Außerdem benötigen wir Histamin zur Steuerung unseres Schlaf-Wach-Rhythmus; auch an der Eng- bzw. Weitstellung unserer Blutgefäße ist Histamin beteiligt und hat folglich Einfluss auf unseren Blutdruck.
Normalerweise wird überschüssiges Histamin von bestimmten Enzymen, insbesondere der Diaminoxidase (DAO), abgebaut. Wenn aber zu viel Histamin vorhanden ist oder der Abbau nicht richtig funktioniert, spricht man von einer Histaminintoleranz (HIT). Die Folge: Der Körper reagiert auf den Histaminüberschuss mit einer Vielzahl unspezifischer Symptome. Dazu können gehören:
- Migräne oder Kopfschmerzen
- Hitzewallungen und Schweißausbrüche
- Zyklusunregelmäßigkeiten oder starke / schmerzhafte Regelblutungen
- Hautrötungen, Juckreiz
- Verdauungsbeschwerden (Blähungen, Durchfall, auch Verstopfung)
- Herzrasen, Schwindel
- Stimmungsschwankungen, innere Unruhe
Sie sehen: Diese Symptome ähneln sehr denen, die Frauen auch im Zusammenhang mit ihrem Zyklus oder in den Wechseljahren erleben – und werden deshalb oft nicht als Histaminproblem erkannt.
Gerade wenn hormonregulierende Maßnahmen nicht wirklich zur gewünschten Linderung von Zyklusbeschwerden, PMS, schmerzhaften Regelblutungen oder Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen, Herzrasen oder Stimmungsschwankungen führen, lohnt es sich spätestens an das Thema Histamin zu denken.
Warum sind Frauen häufiger betroffen?
Der weibliche Körper unterliegt ab der Pubertät bis in die Postmenopause hinein einer größeren hormonellen Dynamik als der männliche Körper – und genau hier liegt der Schlüssel:
Östrogen hemmt das Enzym DAO, das für den Histaminabbau verantwortlich ist. Das bedeutet: Wenn der Östrogenspiegel steigt (z. B. rund um den Eisprung) oder das Östrogen im Verhältnis zum Progesteron eine Dominanz aufweist (typischerweise in der Prä- und Perimenopause), kann sich Histamin leichter im Körper anreichern. Gleichzeitig fördert Östrogen wiederum die Ausschüttung von Histamin aus den Mastzellen – ein „Teufelskreis“ entsteht:
Mehr Östrogen -> weniger DAO -> mehr Histamin -> mehr Östrogen -> ….
Daher denke ich in meiner Praxis, gerade in Zusammenhang mit zyklusabhängigen Symptomen (z.B. auch Migräne) und Wechseljahresbeschwerden, unbedingt auch an das Thema Histamin.
Histaminintoleranz erkennen
Histaminintoleranz ist keine klassische Allergie – daher gibt es auch keinen eindeutigen Allergietest. Die Diagnose wird vielmehr anhand von Symptomen, Ernährungstagebüchern und dem Ausschlussverfahren gestellt. Auch Labortests (DAO-Wert im Blut, Histamin im Stuhl oder Urin, Histamin bildende Darmbakterien im Stuhl) können wertvolle Hinweise liefern und eine Verdachtsdiagnose untermauern.
Was hilft bei Histaminintoleranz
Wenn der Verdacht auf eine Histaminintoleranz besteht, ist der erste Schritt meist eine histaminarme Ernährung – zumindest über einige Wochen, um den Körper zu entlasten und um zu schauen, ob sich Beschwerden bessern. Auch DAO aktivierende Mikronährstoffe, sowie gezielte Phytotherapeutika und Probiotika können die körpereigene Regulation effektiv stärken.
Wenn Histamin aus dem Takt tanzt
Histaminintoleranz wird noch immer zu wenig beachtet – vor allem in Bezug auf zyklusbedingte oder hormonelle Beschwerden bei Frauen. Dabei kann sie ein entscheidender Faktor sein, wenn sich Symptome wie PMS, Migräne oder Hitzewallungen nicht erklären lassen.
Wenn Sie sich in den beschriebenen Symptomen wiedererkennen, lohnt es sich, genauer hinzuschauen – um Ihren Körper liebevoll zu verstehen und dort zu unterstützen, wo er es gerade braucht.
Lassen Sie uns gemeinsam auf Ursachenforschung gehen – von Herzen gerne bin ich lösungsorientiert an Ihrer Seite.
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