Wenn der Darm unter die Haut geht

Faszination Darm-Haut-Achse

Heute möchte ich ein Thema mit Ihnen teilen, das vielen wortwörtlich „unter die Haut geht“ – und das ich in meiner Praxis immer öfter beobachte: den Zusammenhang zwischen Darm und Hautgesundheit.

Denn eines ist sicher: Wenn die Haut Alarm schlägt, lohnt es sich, mal eine Etage tiefer zu schauen – in den Bauch, besser gesagt, in den Darm.

Darm & Haut – mehr als nur ein Bauchgefühl

Viele denken bei Hautproblemen sofort an äußere Einflüsse: falsche Pflege, Umweltschmutz, Hormone, zu viel Sonne. Klar, das alles kann eine Rolle spielen – aber was oft übersehen wird: Die Haut ist ein Spiegelbild unseres Inneren. Und dabei spielt der Darm eine ganz wesentliche Rolle.

Was viele nicht wissen: Der Darm und die Haut sind embryologisch miteinander verwandt. Beide entstehen in der Frühphase unserer Entwicklung aus dem sogenannten Ektoderm – kein Wunder also, dass sie so eng miteinander verbunden sind und in ständigem Austausch zu- und miteinander stehen.

Wenn wir uns fragen, wie genau diese Kommunikation funktioniert, dann landen wir sehr schnell bei einer erstaunlich komplexen Verbindung: der sogenannten Darm-Haut-Achse.

Wie funktioniert diese Darm-Haut-Achse genau?

Dazu gerne etwas Hintergrundwissen – versprochen, verständlich erklärt:

🦠 Mikrobiom als Hautflüsterer

Unser Darm ist Heimat für rund 100 Billionen Mikroorgansimen (90% Bakterien), die nicht nur für die Verdauung zuständig sind, sondern auch unsere Immunabwehr trainieren, Vitamine & Hormone produzieren und sogar unsere Stimmung beeinflussen. 

Dieses sogenannte Mikrobiom steht ständig im Dialog mit unserem Immunsystem. Gerät das Mikrobiom aus dem Gleichgewicht, kann dies eine Fehlreaktion des Immunsystems zur Folge haben, dass sich auch auf der Haut bemerkbar macht (z.B. entzündliche Hautprozesse, auch Autoimmungeschehen wie Neurodermitis oder Psoriasis).

🔥 Entzündungen als stille Hautsaboteure

Ein gestörtes Mikrobiom kann zu einem sogenannten „Leaky Gut“ führen – also zu einer durchlässigen Darmschleimhaut. Dabei gelangen unerwünschte Stoffe in den Blutkreislauf, die Entzündungen im ganzen Körper auslösen können. Nicht selten zeigt sich eine solch chronische, unterschwellige Entzündung auch auf der Haut: durch Rötungen, Akne, Ekzeme oder Neurodermitis.

💩 Darmträgheit = Entgiftungsstau

Der Darm ist eines unserer wichtigsten Entgiftungsorgane. Wenn er überlastet ist oder zu träge arbeitet, springen andere Organe ein – zum Beispiel die Haut. Pickel und Unreinheiten sind dann quasi der verzweifelte Versuch des Körpers, Schadstoffe loszuwerden.

🧬 Hormonfabrik Darm: Mehr Einfluss als gedacht

Auch hormonelle Auf- / Um- und Abbauprozesse finden im Darm statt. So produziert der Darm zum Beispiel Neurotransmitter und hormonähnliche Botenstoffe wie Serotonin oder Dopamin (Glückshormone). Auch ist der Darm an der Regulation des Östrogenhaushalts beteiligt – über das sogenannte Östrobolom.
Eine Dysbiose im Darm kann dazu führen, dass bestimmte Hormone nicht richtig abgebaut werden. Das wiederum kann sich auf die Talgproduktion auswirken – also die Fettproduktion der Haut. Und schon haben wir das „perfekte Rezept“ für glänzende Haut, Mitesser oder hormonell bedingte Akne.

Klassische Hautprobleme mit Darmbezug

In meiner Praxis sehe ich immer wieder dieselben Verbindungen:

• Akne: Besonders bei Erwachsenen oft ein Zeichen für ein Ungleichgewicht im Darm, z. B. nach Antibiotika Einnahme, chronischem Stress oder zu zuckerreicher Ernährung.
• Rosazea: Oft gekoppelt an Blähungsbeschwerden oder eine Dünndarmfehlbesiedelung (SIBO).
• Neurodermitis & Psoriasis: Hier spielt das Immunsystem verrückt – und das sitzt bekanntlich zu über 80 % im Darm.
• Periorale Dermatitis: Auch „Stewardessenkrankheit“ genannt, häufig getriggert durch Darmstress, gestörter zirkadianer Rhythmus, Kosmetik-Overload oder hormonelle Dysbalancen.

Wie können Sie tagtäglich einen Beitrag zu Ihrer Darmgesundheit leisten?

1. 🥦 Essen Sie sich schön – von innen!
   Viel Gemüse, Ballaststoffe, gesunde Fette (z. B. aus Leinöl, Fisch- oder Algenöl, Avocado) und fermentierte Lebensmittel (wie Kimchi, Tempeh, Sauerkraut oder Kefir) füttern die guten Bakterien und fördern die Gesundheit der Darmschleimhaut.
2. 💧 Trinken Sie mehr Wasser
   Für die Darmbewegung UND die Hautfeuchtigkeit – doppelt gewonnen! Als Richtwert empfehle ich mind. 35-40 ml pro kg Körpergewicht täglich.
3. 🧘‍♀️ Reduzieren Sie Stress
   Unser Darm liebt Entspannung – wird er doch maßgeblich vom Vagus Nerv gesteuert, einem Teil des parasympathischen Nervensystems, das nur im entspannten Zustand seinen Job gut verrichten kann. Unser Stresshormon Cortisol stört sowohl das Mikrobiom als auch die Hautbarriere. Also: ein Hoch auf Atemübungen, Yoga, Entspannungsmassagen, Spaziergänge in der Natur oder auch einfach mal eine Handy-Auszeit.
4. 🍬 Zucker reduzieren – ja, auch den „versteckten“
   Die „schlechten“ Darmbakterien lieben Zucker – das Ergebnis zeigt sich oft in Form von fettiger, entzündeter Haut.
5. 💊 Setzen Sie auf gezielte Darmaufbaupräparate
   Probiotika und Präbiotika können helfen, das Gleichgewicht im Darm wiederherzustellen. Aber bitte nicht wahllos – ich berate Sie gerne individuell in meiner Praxis.

Ihr Weg zu schöner Haut beginnt im Bauch

Wenn Sie schon lange an Hautproblemen leiden und schon unglaublich viele Cremes und Pflegeprodukte ausprobiert haben, dann lohnt es sich, tiefer zu graben. Oder besser gesagt: „tiefer zu fühlen“. Denn der Darm spricht zu Ihnen – manchmal eben durch die Haut. 

Warum eine Stuhlanalyse in meiner Praxis Sinn macht?

Weil sie mehr kann als jeder Blick in den Spiegel. Und: sie schenkt Klarheit! 

Mit einer ganzheitlichen Mikrobiom- und Stuhluntersuchung lässt sich gezielt herausfinden:

• ob Ihr Mikrobiom im Gleichgewicht ist
• ob sich möglicherweise pathogene Keime (Pilze, Hefen) angesiedelt haben
• ob eine Dominanz von fäulnisbildenden Bakterien besteht 
• ob entzündliche Prozesse im Darm vorliegen
• ob Sie an einem „Leaky Gut“ leiden
• wie es um Ihre Verdauungsenzyme und den pH-Wert bestellt ist
• ob Sie alle Makronährstoffe (Fette, Eiweiße, Kohlenhydrate) gut verdauen können
• wie aktiv Ihr darmgebundenes Immunsystem ist

Auf Basis dieser Werte erstelle ich Ihren individuellen Therapieplan, der nicht nur Ihrem Darm guttut, sondern auch Ihr ganzheitliches Wohlbefinden positiv beeinflussen kann – nicht zuletzt auch Ihre Haut & Schleimhäute.

Hautgesundheit beginnt im Darm

Mir ist wichtig, dass wir die Ursachen Ihrer Beschwerden behandeln, anstatt nur die Symptome zu managen. Lassen Sie uns gemeinsam auf Entdeckungsreise gehen und auch die spannende Welt Ihres Mikrobioms erkunden.

Meine Mission ist Ihr langfristiges Wohlbefinden 💚

Kontaktieren Sie mich gerne für ein kostenloses Erstgespräch – ich freue mich auf Sie.