Herzrasen / Herzstolpern
Aus dem Takt geraten
Herzrasen, Herzstolpern, erhöhter Puls – viele Frauen in den Wechseljahren kennen dieses Empfinden. Und da unser Herz nun mal der „Motor des Lebens“ ist, beunruhigt dieses Symptom oftmals mehr als z.B. ein Hitzeschub. Absolut verständlich.
WICHTIG: Herzsymptome sind immer ernst zu nehmen
Grundsätzlich sollten ungewöhnliche Herzsymptome immer ernst genommen und kardiologisch abgeklärt werden. Auch wenn rund um die Wechseljahre sehr wahrscheinlich hormonelle Ursachen zugrunde liegen, sollten in jedem Fall vaskuläre oder andere kardiologische Ursachen fachmedizinisch ausgeschlossen werden.
Welche hormonellen Ursachen stecken dahinter?
Eine Hauptursache für Herzrhythmusstörungen in den Wechseljahren sind die sinkenden oder auch schwankenden Östrogenspiegel, aber auch das veränderte Verhältnis zwischen Östrogen und Progesteron. Denn tatsächlich haben beide Hormone gefäßschützende Eigenschaften und beeinflussen unser vegetatives Nervensystem, das wiederum für die Regulation des Herzschlags verantwortlich ist.
Stehen sowohl Progesteron als auch Östrogen nicht mehr in gewohnter Menge und Verhältnis zur Verfügung, sendet das vegetative Nervensystem diese Information ans Gehirn. Das wiederum versucht mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln auf die neue Situation zu reagieren – manchmal überschießend. Es kann zu Herzrasen, Herzstolpern oder auch anderen typischen Wechseljahressymptomen, wie z.B. Hitzewallungen kommen.
Regulationssymptom des Körpers
Somit können wir hormonell bedingtes Herzrasen als Regulationsproblem des Körpers verstehen, der in diesen Jahren versucht, sich eine neue hormonelle Balance zurückzuerobern. Sind tatsächlich „nur“ die Hormone verantwortlich, ist dies kein Grund zur Sorge. Spätestens in der Postmenopause, wenn sich die Hormonspiegel in einem neuen Gleichgewichte eingependelt haben, verschwinden die Symptome oftmals wieder genauso plötzlich wie sie gekommen sind.
Weitere Ursachen von Herzrasen und -stolpern
Ich kann jede Frau verstehen, die sich mit unangenehmen Herzsymptomen nicht abfinden möchte. Auch wenn die Beschwerden rein hormonell bedingt sind, lohnt sich immer die Frage nach weiteren Ursachen, die Herz und vegetatives Nervensystem zusätzlich belasten können.
So sollte immer die Schilddrüse mit untersucht werden, denn auch Schilddrüsenfunktionsstörungen können Herzrasen hervorrufen. Auch können andere Wechseljahressymptome, wie Hitzewallungen, Schlafstörungen oder hohe Stressbelastungen Auswirkungen auf den Herzrhythmus haben. Viele Trigger, an denen wir gemeinsam in meiner Praxis ansetzen können.
Der ganzheitliche Blick
In der Erstanamnese schauen wir genauer hin. Wir sprechen selbstverständlich über Ausprägung und Entwicklung Ihrer Beschwerden, beziehen aber auch weitere Symptome mit ein. Natürlich darf der Blick auf Ihre Ernährungs- und Lebensweise nicht fehlen, genauso wie die Frage nach aktuellen Medikationen und deren Nebenwirkungen. Gerade wenn es um „Herzensangelegenheiten“ geht, kommen wir am Thema Stressbelastung nicht vorbei – in der Anamnese ergründen wir sowohl innere, als auch äußere Stressoren. So erarbeiten wir gemeinsam eine umfangreiche Sammlung an Informationen – das Fundament für die anschließende Behandlungsphase.
Schritt für Schritt zurück in den Takt
In der Behandlungsphase verarbeiten wir die umfangreichen Informationen aus der Anamnese. Ich erläutere Ihnen welche Schritte nun wichtig sind, damit Ihr Herz zunehmend zur Ruhe kommen kann. Wir setzen natürlich an den Ursachen an, ich gebe Ihnen aber auch SOS-Empfehlungen an die Hand, die Ihnen in Akutsituationen Linderung verschaffen können. In regelmäßigen Abständen bewerten wir den Erfolg der bisherigen Maßnahmen und passen die Therapie entsprechend an.
Das Herz sollte immer ein Herzensprojekt bleiben
Im Verlauf der Behandlungsphase haben Sie sehr wahrscheinlich ein tieferes Verständnis für die aktuellen Veränderungsprozesse Ihres Körpers erlangt. Das schenkt eine wohltuende Gelassenheit und weckt häufig den Wunsch sich auch weiterhin achtsam und liebevoll um seinen Körper zu kümmern. Im Rahmen meiner Nachsorgetermine bin ich gerne weiterhin an Ihrer Seite. Sowohl meine Yoga- und Entspannungsprogramme als auch gezieltes Atemtraining können über die Behandlungsphase hinaus einen wertvollen Beitrag für Ihre Herzgesundheit leisten.