Haarausfall
Wenn Haarausfall zur echten Belastungsprobe wird
Was ist denn da los? Plötzlich befinden sich morgens viel mehr Haare auf dem Kopfkissen, nach dem Haare waschen sammelt sich eine richtige Haarschicht im Abflusssieb und die Bürste schreit sehr viel häufiger danach gereinigt zu werden. Es ist völlig normal, dass wir täglich zwischen 50 und 100 Haare verlieren. Doch ca. 1/3 aller Frauen in den Wechseljahren stellen stärkeren Haarausfall bei sich fest.
Hormonell bedingter Haarausfall
Vor allem die sinkenden Östrogenspiegel in der 2. Lebenshälfte können vermehrten Haarverlust begünstigen. Östrogen unterstützt die natürliche Wachstumsphase unserer Haare, was dafür sorgt, dass immer wieder genügend kräftige und gesunde Haare nachwachsen. Sinkt das Östrogen, verlangsamt sich diese Wachstumsphase – die Haare können insgesamt dünner werden.
Zudem verschiebt sich vor allem in der Perimenopause das Verhältnis zwischen Östrogen und Testosteron zugunsten des Testosterons. Nicht das Testosteron selbst, sondern ein Abbauprodukt des Testosterons (DHT) kann Haarausfall zusätzlich begünstigen, insbesondere an den Schläfen und entlang des Scheitels am Oberkopf.
Weitere mögliche Ursachen
Zwar liegt die Vermutung nahe, dass mal wieder nur die Sexualhormone „schuld sind“. Dieser Blick ist mir zu kurz gegriffen. Denn auch andere Hormone können das Haarwachstum maßgeblich beeinflussen. Dazu gehören z.B. die Schilddrüsenhormone (Schilddrüsenunterfunktion) oder unsere Stresshormone, insbesondere Cortisol.
Bedenkt man, dass der Körper in den Wechseljahren einen erhöhten Bedarf einiger essenzieller Nährstoffe hat, muss auch diese Säule unbedingt berücksichtigt werden.
Ganzheitliche Bestandsaufnahme
Bei den meisten meiner Patientinnen ist der vermehrte Haarausfall nicht das einzige Symptom, was sie zu mir führt. Und dennoch stellt es oft eine hohe psychische Belastung dar. Die Hormone fahren schon spürbar Achterbahn mit uns Frauen und dann gehen auch noch die Haare aus. Das kratzt am Selbstwertgefühl. Ich verstehe Sie sehr gut.
Im Rahmen der Erstanamnese nehmen wir uns Zeit, um über alle äußeren und inneren Faktoren zu sprechen, die Einfluss auf Ihr Haarwachstum nehmen können. Wir betrachten die Entwicklung und bewerten mögliche Maßnahmen, die Sie ggf. schon selbst ergriffen hatten. Natürlich beziehen wir auch andere Symptome, familiäre Voraussetzungen, Ihren Stoffwechsel, Hormonstatus, Schilddrüsen-, Leber- und Darmgesundheit mit ein.
Die Ressourcen des Körpers stärken
Natürlich sinken die Östrogenspiegel, an diesem Fakt lässt sich nichts verändern. Doch anhand der Anamnese haben wir Ansatzpunkte offengelegt, auf die wir in der Behandlungsphase Einfluss nehmen und über die wir die Regeneration Ihrer Haare stärken können. Gemeinsam erarbeiten wir die Maßnahmen, die jetzt für Ihr Haarwachstum vorrangig sind.
Mir ist wichtig, dass Sie Ihrem Körper Zeit geben. Bedenken Sie, dass ein Haar monatlich ca. 1 cm wächst, die durchschnittliche Lebensdauer der Haarwurzel beträgt 6-8 Jahre.
In regelmäßigen Abständen halten wir den Erfolg der eingeleiteten Maßnahmen fest und passen diese entsprechend der Behandlungsphase an.
Mit Selbstfürsorge die kommenden Jahre genießen
Über meine Nachsorgetermine begleite ich Sie gerne weiter. Mein Anliegen ist es Frauen in der 2. Lebensphase für mehr Selbstfürsorge zu sensibilisieren. Chronischer Stress ist so häufig an vielen Symptomen in den Wechseljahren ursächlich beteiligt – auch zunehmender Haarausfall wird oft mit dauerhaft erhöhten Cortisolspiegeln in Verbindung gebracht. Über meine Yogaangebote, Entspannungsmassage oder themenspezifische Workshops bin ich gerne weiter an Ihrer Seite.