Wassereinlagerungen in den Wechseljahren
Hilfe, ich schwelle an!
Viele Frauen kennen das Phänomen auch aus früheren Jahren: in den Tagen vor der Periode spannte plötzlich der Hosenbund und auch die Körbchengröße des BHs schien deutlich zu klein. Mit Einsetzen der Periode war der Spuk dann wieder vorbei – der Bauch wieder flach, die Hose passend.
Wenn der Ring nicht mehr an den Finger passt
.. oder dieser, wenn überhaupt nur noch mithilfe von Seife oder Handcreme vom Finger gestreift werden kann. Kennen Sie das auch? In den Wechseljahren, insbesondere in der Perimenopause, häufen sich Wassereinlagerungen oftmals signifikant. Nicht wenige Frauen berichten von unangenehm geschwollenen Beinen, Füßen, Händen und Finger. Auch der Bauch und das Gesicht bleiben oft nicht verschont.
Wie kommt es eigentlich zu Wassereinlagerungen?
Wassereinlagerungen entstehen, wenn aus unseren Blutgefäßen oder Lymphe Wasser in das umliegende Gewebe austritt. Die betroffenen Körperbereiche schwellen an. Drückt man mit dem Finger in das Gewebe, bleibt meist eine sichtbare Delle, die nach kurzer Zeit wieder verschwindet.
Hauptursache für vermehrte Wassereinlagerungen in den Wechseljahren
Maßgeblich verantwortlich für die vermehrten Wassereinlagerungen in der Perimenopause ist das veränderte Verhältnis zwischen Östrogen und Progesteron zugunsten des Östrogens. Während Progesteron das erste Hormon ist, dass in der Prämenopause langsam sinkt, bleibt unser Östrogen meist noch einige Jahre auf einem insgesamt hohen Niveau. Man spricht in dieser Phase von der sogenannte Östrogendominanz.
Östrogen ist maßgeblich an der Regulation unseres Wasserhaushalts beteiligt. Fehlt der Gegenspieler Progesteron, kann Östrogen Wassereinlagerungen fördern. Daher wird insbesondere in der Perimenopause Wasser aus dem Gewebe nicht mehr so zuverlässig abgebaut wie in den Jahren zuvor.
Kein Grund zur Sorge – Abklärung ratsam
Stecken lediglich die Hormonverschiebungen hinter den unangenehmen Ödemen, ist dies kein Grund zur Sorge. Über verschiedene Maßnahmen können wir in meiner Praxis einiges für den Abtransport von Wassereinlagerungen tun.
Wichtig ist aber auch zu wissen, dass sich vor allem hinter geschwollenen Beinen und Füßen auch andere Ursachen verbergen können, z.B. eine Venen- oder Herzschwäche. Auch eine Funktionsstörung der Nieren, Schilddrüse oder Leber sollte ausgeschlossen werden. Ebenso kann es unter der Einnahme bestimmter Medikamente zu Nebenwirkungen in Form von Wassereinlagerungen kommen.
Bestandsaufnahme in der Erstanamnese
In der Erstanamnese sprechen wir sehr ausführlich über Ihre Beschwerden. Mir ist wichtig die Ausprägung und Entwicklung Ihrer Ödeme zu verstehen. Für ein Gesamtbild beziehen wir auch weitere Symptome mit ein. Wir sprechen über Ihre hormonelle Situation, Ernährungs- und Lebensweise, mögliche Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel, deren eventuelle Neben- und Wechselwirkungen. Auch hinterfragen wir Ihre familiäre Disposition. Falls erforderlich leiten wir hilfreiche Laboruntersuchungen ein.
Systematische Entlastung für das Gewebe
In der Behandlungsphase dürfen und sollen Sie aktiv werden. In regelmäßigen Terminen besprechen wir die Maßnahmen, die jetzt für Sie vorrangig sind. Dabei setzen wir über innere und äußere Therapien an den Ursachen Ihrer Wassereinlagerungen an. Wir unterstützen sowohl den Lymphfluss, stärken aber auch den Gesamtstoffwechsel. Mir ist auch wichtig, dass Sie Maßnahmen kennenlernen, die Ihnen in Akutsituation rasche Linderung verschaffen können.
Wassereinlagerungen ade
Ich freue mich mit Ihnen, wenn belastende Wassereinlagerungen endlich der Vergangenheit angehören. Im Verlauf der Behandlungsphase haben Sie ein viel tieferes Verständnis für Ihre Beschwerden entwickelt. Sie haben Maßnahmen in Ihren Alltag integriert, über die Sie Ihr Wohlbefinden wesentlich steigern können. Mir liegt am Herzen, dass Sie sich Ihre leichten Beine, schlanken Finger und insgesamt straffes Gewebe bewahren. Im Rahmen meiner Nachsorgetermine, Workshops, Bewegungs- und Massageangebote bleiben wir im vertrauensvollen Austausch und festigen gemeinsam Ihre Behandlungserfolge.