Stimmungsschwankungen
Von himmelhochjauchzend zu Tode betrübt
Es gibt nicht wenige Frauen, die schon im jüngeren Alter unter zyklusabhängigen Stimmungsschwankungen leiden. Besonders häufig zeigt sich dieses typische Wechselbad der Gefühle in der 2. Zyklushälfte, kurz vor Eintritt der Periode und ist auch als PMS (Prämenstruelles Syndrom) bekannt. Auffällig ist, dass diese Stimmungsschwankungen in der Prä- und Perimenopause deutlich zunehmen und nicht selten den Alltag der Frauen erheblich belasten können.
Wie Hormone die Stimmung beeinflussen
Tatsächlich regulieren die Sexualhormone nicht nur unseren Zyklus, sondern haben auch erheblichen Einfluss auf unser mentales Wohlbefinden. So wirkt Progesteron z.B. auch angstlösend, beruhigend und sogar schlaffördernd.
Östrogen wiederum wirkt aufheiternd und aktivierend. Es hat einen entscheidenden Einfluss auf die Produktion unseres „Glückshormons“ Serotonin. Sinkt oder schwankt der Östrogenspiegel, wird weniger Serotonin produziert, was zu Niedergeschlagenheit und depressiver Verstimmung führen kann.
Wenn die Hormone Achterbahn fahren
An den sinkenden bzw. schwankenden Hormonspiegeln kommen wir Frauen alle nicht vorbei. Schon ab Anfang – Mitte 40 beginnt zunächst einmal der Progesteronspiegel zu sinken. Die Jahre zwischen Mitte 40 bis Mitte 50 sind zusätzlich geprägt von schwankenden, aber insgesamt sinkenden Östrogenspiegeln. Es ist also kein Wunder, dass Frau sich manchmal selbst nicht wiedererkennt. Oft werden die Wechseljahre „liebevoll“ auch als 2. Pubertät bezeichnet.
Bewegte Lebensjahre, auch im Außen
Für viele meiner Patientinnen sind ihre 40er und 50er auch im Außen sehr fordernde Jahre. Manch eine Frau startet beruflich nochmal neu durch, eine andere hat nach einem späten Mutterglück noch ein kleines Kind zu versorgen. Auch wenn die erwachsenen Kinder das Haus verlassen, kann dies mehr belasten, als man wahrhaben möchte. Nicht selten belasten Eheprobleme oder Scheidungen zusätzlich. Das alles sind Herausforderungen, für die man sich eigentlich stabilere Nerven wünscht. Unzufriedenheit macht sich breit, es paaren sich häufig noch Gereiztheit, Überforderung und Erschöpfung hinzu.
Eigene Prioritäten neu definieren
Gleichzeitig können die reiferen Jahre aber auch eine Zeit sein, in der wir unseren eigenen Wünschen und Träumen (endlich wieder) mehr Beachtung schenken dürfen. Sind die jungen Erwachsenenjahre doch oft mit viel Engagement im Außen verbunden, in denen persönliche Herzenswünsche nicht immer gelebt werden können, so dürfen wir uns jetzt auch mal um uns kümmern. Es liegt noch eine große Lebenshälfte vor uns und gerade in Umbruchphasen lohnt sich die Frage wie ich diese erleben und womit ich sie füllen möchte. Eine Vision zu haben, Pläne zu schmieden, eine gute und liebevolle Verbindung zu sich selbst zu kultivieren – all das kann eine schöne Energie freisetzen und uns eine heilsame mentale Ausrichtung geben.
Kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken
Das Verständnis um die natürlichen Vorgänge im eigenen Körper hilft sehr häufig schon den „lästigen“ Stimmungsschwankungen etwas gnädiger zu begegnen und den eigenen inneren Widerstand abzubauen. Denn dieser verschlimmert häufig noch die Problematik.
Die gute Botschaft: auch wenn wir an den sinkenden Hormonspiegeln nichts ändern können, so gibt es doch einige „Stellschrauben“, über die wir einen entscheidenden Einfluss auf unsere Stimmung und Ausgeglichenheit nehmen können.
Ganzheitliche Herangehensweise
In der Erstanamnese begegnen mir immer wieder Frauen, die schon sehr lange unter hormonell bedingten Stimmungsschwankungen leiden. Manchmal liegen schon einige Therapieansätze hinter ihnen, die meist sehr einseitig angesetzt haben. Andere haben sich bisher einfach mit ihren Beschwerden abgefunden – nicht wirklich befriedigend.
In der Erstanamnese spreche ich mit meinen Patientinnen sehr ausführlich über die Ausprägung und Häufigkeit der Stimmungsschwankungen. Ich möchte verstehen, welche Ursachen (außerhalb der Sexualhormone) sich noch dahinter verbergen. Darum ist es mir wichtig, auch andere körperliche Symptome mit einzubeziehen. So können z.B. auch der Darm, die Nebennieren und Schilddrüse oder der Blutzuckerspiegel einen erheblichen Einfluss auf unser mentales Befinden haben. Wichtig ist auch der Blick auf die äußeren Stressoren und die Frage in welchem Bereich Frau sich selbst entlasten darf.
Individuelle Behandlungsphase – self-care on!
Ich freue mich für jede Frau, die Verantwortung für ihr mentales Wohlbefinden übernimmt und für sich aktiv wird.
In der Behandlungsphase, die an die Erstanamnese anschließt, kümmern wir uns strategisch darum, die entscheidenden Regelkreise des Körpers so zu stärken, dass dieser mit äußeren Stressoren resilienter umgehen kann. Wir können äußere Stressoren nicht immer abschaffen, aber wir können hilfreiche Bewältigungsstrategien entwickeln, um „erschöpfende Probleme“ wieder als „machbare Herausforderungen“ zu empfinden, an denen wir wachsen und uns weiterentwickeln dürfen.
Gemeinsam sorgen wir dafür, dass wir dem Körper Ressourcen zukommen lassen, die die Stressregulation stärken und das mentale Wohlbefinden deutlich steigern.
In regelmäßigen Abständen wird der Erfolg der Maßnahmen bewertet und der Therapieplan ggf. angepasst.
Erhaltungsphase – damit Sie auch weiterhin nichts so schnell aus der Bahn wirft
Ich erlebe in meiner Praxis, dass meine Patientinnen im Verlauf der Behandlungsphase eine wunderschöne Form der Selbstfürsorge entwickeln. Frustration weicht einer neuen Gelassenheit, die jeder Frau so schön steht.
Im Rahmen meiner Nachsorgeterminen begleite ich Sie weiter. Denn mentale Stabilität und Ausgeglichenheit sind keine Selbstläufer. Beides sollten wir hegen und pflegen.
Ich freue ich im Rahmen meiner Yoga- und Bewegungsprogramme eine Möglichkeit geschaffen zu haben, über die durch Körperarbeit nicht nur der Körper, sondern erwiesenermaßen auch der Geist nachhaltig gestärkt werden kann. Vielfältige Massageangebote runden mein Nachsorgeangebot ab.
„Es ist wie es ist, aber es wird, was du daraus machst.“